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SAP Industry 4.0 Pop-Up Use Case: Nachrüsten von Andon-Lampen leicht gemacht

Veröffentlicht am: · Aktualisiert am: · 2 min Lesezeit

Die Einführung neuer Technologien in bereits vorhandene Produktionsumgebungen, oft als Brownfield bezeichnet, kann für Unternehmen eine echte Hürde darstellen. Das gilt auch für die Implementierung eines Andon-Systems. In diesem Beitrag zeigen wir anhand eines konkreten Use Cases aus der SAP Industry 4.0 Pop-Up, wie dieser Prozess der Nachrüstung digital abgebildet werden kann.

Andon-Systeme sind visuelle Management-Tools, die in der Fertigungsindustrie eingesetzt werden, um den Produktionsprozess zu überwachen und Probleme schnell zu identifizieren. Diese Systeme bestehen typischerweise aus Signallichtern oder Anzeigetafeln, die den Status der einzelnen Maschinen oder den des kompletten Produktionsflusses anzeigen. Mehr erfahren

Grundvoraussetzungen vor der Integration von Andon-Systemen

Um ein Andon-System an einer Maschine nachzurüsten, müssen zunächst die Anforderungen und Ziele des Systems definiert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Art der Anzeigetafeln und die Farbcodierung der Signallampen, aber auch die Anforderungen an die Integration mit anderen Systemen.

Eine moderne Umsetzung zielt darauf ab, die notwendigen Statusinformationen direkt an der Maschine zu generieren, und nicht mehr manuell durch eine Werkereingabe.

Herausforderung bei der Nachrüstung

Die Herausforderung lag bisher in der Notwendigkeit, die Installation des Andon-Systems direkt in der Maschine vorzunehmen, was eine Verdrahtung zwischen der Steuerung und der Hardware erfordert. Diese direkte Verbindung kann aufgrund der Vielfalt an verwendeter Hardware und Maschinen sehr unterschiedlich ausfallen. Diese Vielfalt führt zu zusätzlichen Kosten und Komplexität bei der Installation. In der Gesamtkostenbetrachtung müssen nicht nur die Installationskosten berücksichtigt werden, sondern auch potenzielle Produktionsausfälle sowie die Aufwendungen für den Abnahme- und Managementprozess der Installation. Diese umfassenden Kosten erschweren die Umsetzung des Andon-Systems oder machen sie unter Umständen unrentabel im Retrofit.

Nachrüsten muss nicht teuer sein!

Ein Nachrüsten muss aber nicht teuer sein! Das zeigt unser Use Case in der SAP Industry 4.0 Pop-Up Factory in Walldorf. Anstelle der beschriebenen kostenintensiven Variante zeigen wir dort eine kostengünstige Alternative, um ein Andon-System ohne Produktionsstillstand an Bestandsmaschinen nachzurüsten:

Wie funktioniert das digitale Nachrüsten des Andon Systems?

In diesem konkreten Fall wird eine Andon-Lampe angebunden. Der Abgriff der Steuerungssignale erfolgt über eine vorhandene Netzwerkverbindung durch die Connectivity Lösung FORCE EDGE CONNECT. Der technische Aufbau der Maschine wird dadurch nicht verändert.

FORCE EDGE CONNECT leitet aus den Steuerungsinformationen den Maschinenstatus ab und überträgt diesen an die SAP-Lösung SAP DM. Der SAP Production Process Designer verarbeitet diese Statusinformationen und leitet daraus die visuellen Signale ab, z.B.: Status „Produktion“ = Grün).

Diese Information wird an die Steuerung der Andon-Lampe übertragen, die dann das entsprechende Lichtsignal auslöst.

Projektablauf (Beispiel)

Voraussetzungen

  1. SAP DM und FORCE EDGE CONNECT sind installiert und eingerichtet.
  2. Die Andon-Lampe ist entsprechend vorbereitet und über das Produktionsnetzwerk verfügbar.

Ablauf

  1. Digitale Anbindung der Maschine über das Produktionsnetzwerk [FORCE EDGE CONNECT]
  2. Ableitung des Maschinenstatus [FORCE EDGE CONNECT]
  3. Anbinden der Andon-Lampe [FORCE EDGE CONNECT]
  4. Verarbeitung des Maschinenstatus [SAP DM]
  5. Anlegen der Business-Logik zur Definition der Visualisierung [SAP DM]

Welchen Mehrwert bietet das Ganze?

Der beschriebene Use Case zeigt, wie eine Kombination aus modernen digitalen Lösungen die Entwicklung von schlanken und effizienten Produktionsprozessen unterstützen kann:

  • Nachrüsten von digitalen Use Cases ohne Produktionsstillstand
  • Effizienzsteigerung durch visuelles Management
    [ermöglicht durch digitale Lösungen]
  • Einbindung von bestehenden Anlagen in Strategien zur Digitalisierung der Produktion

Fazit

Durch die Kombination von Connectivity-Lösungen wie FORCE EDGE CONNECT und MES-Lösungen wie SAP DM lassen sich auch im Brownfield Strategien zur Digitalisierung zu überschaubaren Kosten realisieren.

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