Wozu wir digitale Fabriken brauchen und warum die Digitalisierung Chefsache ist
Deutschland hat zwar im Jahr 2014 die Weltmeisterschaft gewonnen, ist aber nicht gerade als Digitalisierungsweltmeister bekannt, wie leider viele deutsche Branchen und die digitale Infrastruktur (Bsp. Breitbandausbau) in Deutschland erkennen lassen. Dennoch hat auch die Politik endlich die Notwendigkeit und die weitreichenden Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringen, inzwischen erkannt. Drei Milliarden Euro will die Bundesregierung bis zum Jahr 2025 in die Erforschung der Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI) investieren. Die neue Strategie „KI made in Germany“ soll Deutschland zum Weltmarktführer machen. Und dies ist nur ein Beispiel, das zeigt, dass das Thema Digitalisierung inzwischen auch in höchster politischer Instanz angekommen ist.
Für Unternehmen sind solche Summen für Forschung und Entwicklung (F&E) eher Unterkante. Die 1.000 größten Börsen-Unternehmen haben 2018 mit 782 Milliarden Dollar eine Rekordsumme für F&E investiert. Das meldet „Strategy&“, die Strategieberatung des Wirtschaftsprüfungskonzerns PwC. Die Liste führen die Digital-Plattform-Giganten Amazon (22,6 Mrd. US-Dollar) und Alphabet /Google (16,2) an, gefolgt von Volkswagen (15,8). Und laut „Strategy&“ läuft sich China bei F&E-Ausgaben erst warm. Ein Großteil der nächsten Schlüsseltechnologien dürfte von dort kommen, so die Strategen.
Industrie 4.0 und die Digitalisierung sichern unseren Wohlstand
Da ist es klug, sich einfache Zusammenhänge vor Augen zu führen. Zum Beispiel: „Wozu brauchen wir eigentlich Industrie 4.0?“ Diese Frage stellte KUKA-Manager Heinrich Munz in seinem Vortrag „Digitalisierung, IIoT & Industrie 4.0 – Der Weg ist das Ziel“. Er präsentierte neben anderen Experten auf dem 15. FORCAM Innovation Day FID im Herbst bei DXC.Technology in Böblingen.
Munz ́ erste Antwort: „Wir brauchen Industrie 4.0 für unser Wohlergehen und für die Zukunft unserer Kinder.“ Denn, so der „Lead Architect Industry 4.0“ beim Augsburger Roboterhersteller, ohne Digitalisierung können wir nicht mehr genügend Waren herstellen.„Wenn wir weiter so produzieren wie bisher, werden wir den Produktbedarf für eine Weltbevölkerung von rund 7,9 Milliarden Menschen in 2025, von denen 53 Prozent zur ,konsumierenden Klasse ́ zählen werden, unter Berücksichtigung der Umwelt- und Ressourcenbedingungen nicht befriedigen können.“
Je mehr Roboter, desto mehr Arbeitsplätze
Die zweite Antwort von Heinrich Munz klingt zunächst komisch, weil sie nicht in gängige Denkmuster passt: Wir brauchen die Digitalisierung und Automatisierung, weil das ganz offensichtlich Jobs schafft. KUKA-Manager Munz belegte das Argument mit Zahlen: So ist die Arbeitslosenquote immer dort signifikant niedrig, wo die Anzahl der Roboter je Arbeitnehmer in der Fertigungsindustrie groß ist.
So zählt Südkorea mit 631 die höchste Anzahl an Robotern je Arbeitnehmer in der Fertigungsindustrie, die Arbeitslosenquote liegt bei 3,9 Prozent. Frankreich hingegen kommt nur auf 132 Roboter je fertigendem Arbeitnehmer, die Arbeitslosenquote liegt bei über 9 Prozent. Zum Vergleich: Deutschland – auf Platz 3 der Liste – kommt auf 309 Roboter je Fertigungsindustrie-Arbeitsplatz und eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent.
Digitale Megatrends verändern die Welt
Ohnehin ist die weltweite Digitalisierung unumkehrbar wie die Elektrifizierung des Lebens vor 150 Jahren. Dazu stellte KUKA-Manager Heinrich Munz in Böblingen die digitalen Megatrends vor. Dabei bildet die Digitalisierung den großen Strom, der verschiedene Seitenarmen hat wie das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) und Industrie 4.0 (Industrial Internet of Things – IIoT). Diese Entwicklungen bedeuten in einfachen Worten:
- Digitalisierung – Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert
- Internet of Things – Alles, was vernetzt werden kann, wird vernetzt
- Industrie 4.0 – Alles, was automatisiert werden kann, wird automatisiert
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