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Capex versus Opex: Darum lohnt sich der Schritt in die Cloud

Veröffentlicht am: · Aktualisiert am: · 8 min Lesezeit

Die IT-Infrastruktur in der Industrie befindet sich momentan in einer globalen Transformation. Die Rede ist vom Capex zu Opex-Wandel durch das Cloud Computing, der aktuell in der Tech-Welt in aller Munde ist; aber was bedeutet die neue Art der Datenspeicherung und -verarbeitung wirklich im Hinblick auf die Kosten?

Cloud Computing hat in kürzester Zeit einen bemerkenswerten Platz in der IT-Branche eingenommen. Denn Cloud Computing bringt viele Funktionen und Vorteile mit sich, die Unternehmen und Anwendern helfen können, ihre Daten effizient zu verwalten.

Cloud Computing hat die IT-Welt disruptiv verändert. In der Vergangenheit waren hohe Investionen erforderlich, um das eigene Rechenzentrum einzurichten und zu betreiben. Unternehmen benötigten eine große Zahl an Hardware, wie beispielsweise eigenen Server und ein geschultes Personal, um das System zu betreiben und rund um die Uhr für einen reibungslosen Betrieb zu sorgen. Die IT-Abteilungen betrieben und überwachten Server und Datenbanken des Unternehmens. Das Capex-System erwies sich mit dem Aufstieg der Cloud als ein teures und träges System.

Wir werden nun erörtern, wie sich Capex-Ausgaben in Opex-Ausgaben transformieren können und welche finanziellen Vorteile es bietet. Der Vergleich von Capex und Opex wird uns auch dabei helfen, zu verstehen, warum Cloud Computing für die Industrie von Vorteil ist. Kein Geschäft oder Unternehmen kann sich ohne die Hilfe von moderner Technologie langfristig weiterentwickeln.

Definition von Capex und Opex

Üblicherweise unterscheidet man bei finanziellen Ausgaben im IT-Bereich zwischen Capex (Capital Expenditure) und Opex (Operational Expenditure)

  • Capex steht für die betriebswirtschaftliche Kennzahl „Capital Expenditures“, auch bekannt als „Investitionsausgaben“. Diese fassen Investitionsausgaben die dem Anlagevermögen zugerechnet werden, also für längerfristige Anlagegüter wie bspw. Maschinen, Geräte und Gebäude, aber auch Investitionsausgaben in Ersatzteile etc. eines Unternehmens zusammen. Capex-Investitionen decken somit alle physischen Ausgaben ab, einschließlich der Ausgaben für die Wartung und Instandhaltung von Anlagen & Geräten. Es ist eine langfristige Investition, also meist eine Investition in die Zukunft. In der Industrie bedeutet dies beispielsweise Investitionen in neue Industrie 4.0 Projekte und/oder IoT-Devices wie neue Endgeräte, neue Softwarelösungen oder für den reibungslosen Softwarebetrieb relevante Netzwerkinfrastruktur.
  • Opex hingegen beschreiben laufende Betriebs- oder Verwaltungskosten die in einem Unternehmen entstehen, um den laufenden Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Dazu gehören etwa Wartungsarbeiten, wiederkehrende Kosten für den Softwarebetrieb wie Softwarelizenzen und IT-Beratungsleistungen sowie Kosten für Internetdienstleistungen. Ebenfalls schließen Opex Betriebskosten die Kosten für Cloud-basierte Services oder Infrastructure-as-a-Service ein.

Die Transformation von Capex zu Opex beschreibt also nichts anderes als die Verlagerung von Investitionsausgaben zu Betriebsausgaben.

Dies kann zum Beispiel in der IT durch die Verlagerung von On-Premise-Investitionen (etwa den Kauf eines Servers) zu einer Cloud-Lösung oder eines Managed Service geschehen. Ein weiteres Beispiel wäre die Miete von mobilen Endgeräten anstelle des Gerätekaufs.

 

Unterschiede im Hinblick auf Kosten zwischen Capex und Opex

Durch die Digitalisierung findet mehr und mehr ein Wandel von physischen Investitionen in Investionen in digitale Güter und Dienstleistungen statt. In Finanzabteilungen rückt daher zunehmend das IT-Budget in den Fokus der Beschaffung. Die kurzfristige Kostensenkung ist inzwischen bei KMU bis Großkonzernen ein entscheidender Faktor wenn es um die Beschaffung von Software und den damit verbundenen Betrieb geht. Trotz Budgetkürzungen und Kostenzwang gilt jedoch: Nur mit einem leistungsfähigen IT-Rückgrat können Unternehmen im zukünftigen Wettbewerb bestehen und ihre Digitalisierungsziele erreichen.

Zunehmend verlagern sich daher die Geschäftspraktiken von Capex zu Opex. Dadurch hat eine Organisation heute die Möglichkeit, ihre Software flexibel entsprechend ihren Geschäftsanforderungen zu beziehen. Durch diese Umstellung reduzieren sich die Investitionsausgaben deutlich, weil auf große Teile der physischen Infrastruktur wie zum Beispiel Server, Serverräume oder entsprechend geschultes Personal verzichtet werden kann. Die Ausgaben für die Investition der Software verlagern sich somit von einmaligen, teuren Investitionsausgaben, die in der Aktiva eines Unternehmens als gebundenes Kapital auftauchen, hin zu flexiblen verbrauchsabhängigen, monatlichen Betriebskosten – im Grunde als eine Art Abonnement-Service. Seit der Etablierung der Cloud-Technologie und der damit einhergehenden Kostentransformation durch as-a-Service Angebote, steigt diese Form des Dienstleistungsangebots auch in anderen Bereichen stark an. Neue as-a-Service Geschäftsmodelle entstehen – von Software-as-a-Service über Device-as-a-Service bis hin zu Innovation-as-a-Service.

Falsch ist die häufige Ansicht, Capex sei im IT-Umfeld deshalb sinnvoller, weil es sich um einmalige und damit abgeschlossene Ausgaben handle und die Investition zudem ein Zeichen für die Gesundheit des Unternehmens sei. Denn die Investitionsausgaben verlagern sich nicht zwangsläufig in gleicher Höhe auf die Betriebskosten, denn ein entscheidender Vorteil von Cloud-Lösungen sind deren Skalierbarkeit und damit einhergehende Flexibilität. Unternehmen haben damit eine neu gewonnene Freiheit, zu entscheiden in welchem Umfang sie Software beziehen und welche Bestandteile davon für den erfolgreichen Geschäftsbetrieb nötig sind und welche nicht. Denn im Unterscheid zu Opex-Investitionen sind Capex-Investitionen meist sehr kostspielig und können nach Implementierung nicht einfach ersetzt werden. Sie sind also langfristig an Ihre Investition gebunden, was Sie im IT-Betrieb sehr träge und nicht so agil macht, wie es bei Opex-Kosten der Fall ist. Denn wenn neue Technologien Einzug in die IT halten, sind Flexibilität und Skalierbarkeit entscheidende Vorteile.  Angesichts der rasanten Geschwindkeit technischer Innovationen können sich vermeintlich einmalige Investitionsausgaben (Capex) so schnell verstetigen und zu regelmäßigen und unvorhergesehenen Folgeausgaben entwickeln.

 

Durch dein Einsatz von Cloud Computing lässt sich das Investitionsrisiko deutlich senken, denn anfänglich hohe Investitionsausgaben fallen erst gar nicht an. Oft refinanzieren sich solche Investitionsausgaben erst sehr viel später oder möglicherweise gar nicht; Cloud-Lösungen sind damit schneller ergebniswirksam und sind gleichzeitig steuerfrei. Opex-Ausgaben summieren sich zudem nie in der Gewinn/Verlust-Rechnung eines Unternehmens. Sie bringen jedoch einen soliden Gewinn für das gesamte Unternehmen.

Was ist wirtschaftlicher: Capex oder Opex?

Wann immer eine Organisation versucht, eine neue IT-Technologie einzuführen, wägt sie deren Nutzen mit den Kosten ab. Es ist keine Frage der Integrität der Geschäftsdaten und wie viel die IT-Abteilung braucht, um sie gefahrlos zu betreiben oder zu pflegen. Es kommt auf den Bedarf des Unternehmens an, nicht auf die Kosten. Unternehmen müssen abwägen, welche Investition vorteilhaft ist und welchen Ertrag sie für Ihr Unternehmen bringt.

Capex und Opex Investitionen haben beide jeweils ihre vorteilhaften Eigenschaften. Cloud oder Opex Computing ist recht schnell und flexibel einsetzbar. Capex-Investitionen sind dagegen sinnvoll wenn es um sehr langfristige Ziele geht. Sie amortisieren sich aber dadurch auch erst nach recht langer Zeit. Genau hier liegt die Problematik bei IT-Lösungen wie beispielsweise Software: Durch den rasanten technologischen Fortschritt ist es schwierig vorherzusehen, wie lange eine Technologie leistungsfähig genug ist für die fortschreitende Digitalisierung und wann gegebenenfalls auf eine neue Technologie oder Software gesetzt werden muss. Diese Bedenken sind beim Opex-Betrieb hinfällig, da Ihnen immer die neuste Software des Anbieters zur Verfügung steht.

Nicht zu vernachlässigen ist dabei aber, dass die Implementierung eines IT-Systems immer die Entscheidung beider Abteilungen (Einkauf und IT) sind. Sie bewerten nach diversen Faktoren wie der Stabilität, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit eines Systems, welche Investition getätigt wird.

Das sind die Nachteile bei Capex Investitionen:

  • Capex-Investitionen sind riskant, da sie eine Wette auf die Zukunft sind und sich die Technologien schnell ändern
  • Capex-Investitionen binden Unternehmenskapital langfristig, das für kurzfristige Investitionsentscheidungen fehlt
  • Unternehmen sind langfristig an die erworbenen IT-Ressourcen gebunden
  • Es ist geschultes und zuverlässiges Personal nötig, um IT-Systeme selbständig zu administrieren und zu warten
  • Die Skalierbarkeit von hauseigenen IT-Ressourcen ist schwierig und sehr kostspielig
  • Die Einführung eines neuen Systems erfordert einen genauen Plan, bevor es implementiert wird. Organisationen müssen sich auf den Bedarf und nicht auf den Trend von IT-Veränderungen konzentrieren
  • Bei Capex-Investitionen sind Unternehmen sehr stark vom internen Know-How abhängig. Verlassen Mitarbeiter*innen mit viel Expertenwissen das Unternehmen, kann dies Ihr Unternehmen stark gefährden

„Opex-Services gelten als am besten geeignet für die modernen Geschäftsanforderungen. Sie sind schnell und flexibel bei geringeren Kosten.“

Opex-Ressourcen werden in einem immer größeren Bereich eingesetzt, da Unternehmen nicht so abhängig von internen Ressourcen sind. Die Nachteile des Capex-Systems erhöhen den Bedarf an einem System wie Opex. Die Funktion der Cloud hat diese Lücke geschlossen und viele Herausforderungen auf zuverlässige Weise gelöst.

Werfen wir nun einen Blick auf die Vorteile von Opex-Investitionen:

  • Opex-Kosten schaffen mehr Flexibilität für Ihr Unternehmen und reduzieren eine Menge von Risiken. Sie sind nicht an Ihre IT-Infrastruktur und Ressourcen gebunden und bewegen sich mit Ihrer Technologie immer am Zahn der Zeit
  • Sie haben bedeutend weniger Administrationsaufwand, da die grundlegende Netzwerk- und Gerätewartung für Ihre Mitarbeiter*innen entfällt, dadurch können Ihre Mitarbeiter*innen sich auf andere Dinge konzentrieren, die zum Unternehmenserfolg beitragen
  • Die Services können kurzfristig bereitgestellt werden und erfordern keine langen Vorlaufzeiten für die Bereitstellung und den Betrieb. Damit können Sie enorm viel Zeit und somit Geld einsparen
  • Wenn sich ein Anbieter oder Service als unpassend für Ihr Unternehmen herausstellt, können Sie kurzfristig handeln und sind nicht langfristig an bestehende Ressourcen und Systeme gebunden. Das bedeutet für Sie ein geringeres Kosten- und Investitionsrisiko.
  • Opex-Betriebsmodelle geben Ihrem Unternehmen bedeutend mehr Agilität und Schnelligkeit, was Ihrem gesamten Unternehmen zu Gute kommt
  • Durch verbrauchsabhängige Kosten zahlen Sie nur das, was Sie tatsächlich benötigen, haben aber gleichzeitig die Möglichkeit Software schnell und einfach zu skalieren

Fazit: Transformation von Capex zu Opex

Cloud-Lösungen und der Wandel von Capex-Ausgaben zu Opex-Ausgaben befriedigen das Bedürfnis der heutigen Geschäftswelt. Sie sind preiswert, flexibel und sicher. Viele Unternehmen haben bereits ihre traditionellen Datenbanksysteme in die Cloud-Welt transformiert oder sind dabei, neue IT-Lösungen über die Cloud zu beziehen um von den vielen Vorteilen, die die Verlagerung von Capex-Ausgaben zu Opex-Ausgaben mitbringt, zu profitieren.

Dadurch profitieren vor allem kleine und mittlere Unternehmen, da ihnen nun Technologie zur Verfügung steht, die ihnen vorher aufgrund des hohen Anfanginvestments verwehrt blieb. Der Einsatz der Cloud bietet Fertigungsunternehmen zudem die Möglichkeit im Bereich Industrie 4.0 komplett neue Geschäftsmodelle anzubieten und dadurch seinen Kunden selbst einen Capex zu Opex shift zu ermöglichen.

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